Lektuere HEUTE 28.03.2012 um 20.30 im Juedischen Buldungszenter, Muesterschestr 6, Berlin
Meine Jungs sind jetzt 5 und 8 Jahre alt und sie haben vor kurzem Superhelden-Comics entdeckt.
Vor ein paar Tagen waren wir beim Lesen der Justice League, wo alle Superhelden sich zum ersten Mal treffen um das Übel der aktuellen Ausgabe zu bekämpfen. Dies ist ein erstes Treffen, also muessen sich die Superhelden vorstellen und erklären warum ihre Kraft so super ist.
Nachdem die Grüne Laterne erklärt, dass sein Ring es ihm erlaubt alles in der Realität zu manifestieren, was er sich vorstellen kann - fragt er Batman über seine Superkraft.
Aber Batman .............. hat nichts zu sagen ...
Ich liebe die Antwort der
Grünen Laterne.
"Warte mal 'n Moment .... Du bist doch nicht etwa nur ein Typ in einem Fledermaus-Kostüm? Willst du mich veräppeln? "
Seine Reaktion sagt alles!
Aber das ist wirklich wer Batman ist: nur ein Typ in einem Fledermaus-Kostüm - nichts mehr. Er hat keine Superkräfte, die ihn blitzschnell oder super stark machen, ihm erlauben zu fliegen oder gar mit den Fischen zu sprechen (Aquaman?!?! Was für eine seltsame Superkraft).
Also, was qualifiziert Batman dafür sich unter diese Superhelden zu mischen? und warum hat Bruce Wayne (Batmans Alter Ego) entschieden, sich als Fledermaus zu verkleiden, und nicht als Tiger, Löwe, Adler oder eine anderes eher Respekt einflößendes Tier?
Um den Grund für die Wahl seiner Kleidung verstehen zu können, müssen wir eine Rückblick in seine Jugend machen, wo uns die "secret origin story" die geheime Herkunftgeschichte uns verrät, dass Bruce Wayne als Kind in eine Fledermaus Höhle fiel. Er war von den Tieren so traumatisiert , dass sein ganzer Körper in Schock erstarrte. Er wurde später von Alfred dem Butler gerettet.
Als Erwachsener kehrt Bruce in die Höhle zurück, um diese Kindheittrauma zu konfrontiert. Er besiegt seine Angst und verlässt die Höhle als furchtloser Krieger.
Als ständige Erinnerung, übernimmt er das Symbol seines Triumphs über die Furcht, und verwandelt die Höhle (die Quelle seines Traumas) in das Hauptquartier seines Helden.
Es gibt ein wunderschönes altes Sprichwort: Wer ist stark? Derjenige, der Meister seine Gefühle wird! (Seine Wünsche und Ängste)
Dies macht Batman zu einem echte Superhelden! Er erarbeitete, verdiente seine Kraft der Furchtlosigkeit, er erhielt sie nicht durch einen Unfall oder durch Geburt auf einem fremden Planeten so wie es bei den meisten anderen Superhelden ist. Das macht ihn wirklich stark!
Sobald der Menschliche Geist von einer neuen Idee gestreckt wird, kann er nie wieder auf seine ursprünglichen Dimensionen zurück kehren. Oliver Wendell Holmes US-Autor und Arzt (1809 - 1894)
Meines Erachtens nach passt das Zitat zu unserer Situation: Sobald Bruce außerhalb seiner Komfort-Zone trat, und ich meine hier wirklich außerhalb trat - ich meinen nicht dass er lediglich seine Nase heraus steckte - hatte er die Möglichkeit, "etwas mehr zu werden als er vorher war", und dadurch das er seine Furcht besiegte schaffte Bruce es tatsächlich über sich hinaus zu wachsen.
Er musste nicht mehr der alte, ängstliche Bruce sein.
Sobald er das Geheimnis des "über sich hinaus wachsens" erkannte, gab es keine Grenzen mehr. Anfangs wurde er Batman der Vigilante, dann wurde er zum Beschützer seiner Stadt und nun kämpft er Seite an Seite mit Superhelden, die Macht übernatürliche Kräfte besitzen, und beschützt die ganze Welt.
Nicht vergessen das Batman letztendlich nur ein Typ in einem Fledermaus-Kostüm ist!
Es könnte unangebracht scheinen etwas so Einfaches wie ein Comic in ein Lebenslehre umzuwandeln, aber ich finde dass man Inspiration dort greifen sollte wo man sie gerade findet.
Also was bedeutet All das für uns?
Begleiten nicht jeden von uns Ängste, Fürchte und emotionelle Narben aus unserer Jugend, deren Konfrontation wir um jeden Preis suchen zu vermeiden? Das ist der ganze Reiz unser wohlbekannten Komfortzonen ....
Man schafft sich ein Umfeld in dem man nicht mit dem Neuen, dem Unerwarteten, Unangenehmen, Schwerem - die Liste ist endlos - konfrontiert werden muss.....
Wir verschanzen uns in unserem Freundeskreis und unserer Arbeitsstelle und vermeiden unser Fachgebiet auch nur um einen Zentimeter zu verlassen. Wenn wir doch mal gezwungen sind diese gut etablierte Komfortzone zu verlassen rationalisieren warum es doch sinnvoll ist, unsere Zeit doch in etwas anderes zu investieren als die Tätigkeiten der Peripherie unserer Fähigkeiten.
Im Leben verfügt man nicht oft über den Luxus sich nur in seiner Komfortzone aufzuhalten. Wir sind oft gezwungen, Entscheidungen zu treffen bei denen wir nicht wissen wie es ausgehen wird.
Mein Vorschlag ist, dass wir diese Momente nutzen, um über uns selbst hinaus zu wachsen und uns den neuen und unerwarteten zu stellen ohne auch nur zurück zu blicken. Wie bei Bruce Wayne kann das grenzenlose Möglichkeiten in unserer persönlichen Entwicklung eröffnen ...
Was ich sagen möchte ist folgendes: Wenn man sich seiner Furcht stellt, dann kann es mit einem kleinen Schritt beginnen und kann an einem Ort enden den man sich nicht in seinen kühnsten Träumen hätte vorstellen können.
P.S. Ich hoffe, dieser Post inspiriert uns alle zu sehen dass man so ziemlich alles erreichen kann was man sich selbst erlaubt...
Lektuere HEUTE 28.03.2012 um 20.30 im Juedischen Buldungszenter, Muesterschestr 6, Berlin